Ein Tag in Rom mit besonderen Highlights

Nun habe ich euch schon einiges über die wunderschöne Hauptstadt Rom erzählt. Aber es gibt noch so viel zu sehen! Daher möchte ich, dass ihr mich wieder begleitet.

Ein Spaziergang, der 3 wirklich sehr unterschiedliche Sehenswürdigkeiten in Rom verbindet – und wenn ihr wollt – noch einiges mehr darüber hinaus!

Die Spanische Treppe

Damit alle, wirklich ALLE unseren Ausgangspunkt leicht finden können, beginnen wir an der Piazza di Spagna. Hier befindet sich die „Scalinata di Trinità dei Monti“, wie man in Italien zur Spanischen Treppe sagt.

Erbaut wurde diese unübersehbare Treppe in der Zeit vom Übergang des Spätbarock zum Rokoko, also ca. 1725. Die Spanische Treppe verbindet den Borghese Park am Pincio-Hügel mit der Innenstadt vom Rom.

Auch wenn der Name anderes vermuten lässt, die Finanzierung der Treppe, geht nicht auf Spanier, sondern auf Franzosen zurück! Früher wie heute ist es ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt!

Vermutlich werdet ihr Touristen auf den Stufen sitzen sehen, doch seit Sommer 2019 ist es nicht mehr erlaubt, sich zu setzen. Ich halte mich dran, aber das muss jeder für sich entscheiden.

Ich rate euch in jedem Fall, MINDESTENS einmal die fast 140 Stufen ganz hinaufzugehen, auch wenn es anstrengend ist. Der Blick hinunter zum Brunnen ist ebenso schön wie der Blick hinauf zum Obelisken von Sallustiano aus der Zeit von Ramses II., zur Villa Medici und der Trinità dei Monti.

Die Kirche wurde zwischen 1500 und 1600 erbaut und sollte sie zur Zeit eures Besuches geöffnet sein, nehmt euch ein wenig Zeit und geht auch hinein. Wenn ihr beim Hinauf- oder Hinuntergehen genau schaut, dann werdet ihr sowohl bei den Stufen, als auch bei den Terrassen – zum Luft holen und den Ausblick genießen 🙂 – eine Dreiteilung sehen. Dies sollte die göttliche Dreieinigkeit symbolisieren!

Die Villa Medici (und viele weitere bedeutende Gebäude) wurde von einem berühmten Architekten seiner Zeit erbaut: Giacomo Barozzi da Vignola. Erinnert ihr euch an den Namen? Über die Festung in seiner Geburtsstadt habe ich bereits berichtet. Napoleon Bonaparte hat um 1800 in diesem schönen Gebäude eine Kunst-Akademie eingerichtet, die auch heute noch den kulturellen Austausch fördert.

Fontana della Barcaccia

Wie an wirklich vielen Stellen in Rom kann man das Wasser aus diesem Brunnen trinken. Daher ist es in dieser Stadt besonders einfach, eine kleine Wasserflasche immer wieder neu zu befüllen. Auf der Piazza di Spagna mussten wir allerdings ein wenig warten, denn auch viele andere Menschen hatten den gleichen Wunsch.

Der Brunnen ist übrigens ca. 100 Jahre älter als die Treppe und er wurde vom Vater des bekannten Künstlers Bernini erbaut. Der Name „Barcaccia“ heißt übersetzt so viel wie Barkasse, Kahn, altes Boot – was unschwer zu erkennen ist 🙂

Schaut euch auch die Wasserspeier genauer an; sie sind in Form von Sonnenstrahlen und Blumen.

Wir gehen hier weiter in die Via Condotti. Jedoch nicht, um ein völlig überteuertes Kleidungsstück zu erwerben, sondern um in einem geschichtsträchtigen Kaffeehaus Pause zu machen.

Antico Caffè Greco

Wir befinden uns hier in einem der ältesten und renommiertesten Kaffeehäuser in Rom (nur das Florian in Venedig ist älter). Es wurde im Jahr 1760 von einem griechischen Einwanderer namens Nicola della Maddalena gegründet und hat eine reiche Geschichte als Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle.

Schriftsteller wie Johann Wolfgang von Goethe, Lord Byron, Henrik Ibsen und Hans Christian Andersen sind hier zu Gast gewesen – UND jetzt kam auch eine Bloggerin aus Salzburg dazu 🙂

Als Salzburgerin haben mich die hohen Preise übrigens nicht besonders erschreckt. 1a-Lage mitten in Rom und Geschichte – das will bezahlt werden. Seid euch dessen also bewusst, wenn ihr dort etwas bestellt – oder geht einfach einmal um die Ecke in die nächste Gasse, falls es wirklich NUR darum geht, Kaffee zu trinken.

Weiter geht es durch die Via Mario de‘ Fiori, eine ziemlich lange, gerade Straße. Wenn ihr in die Via delle Mercede einbiegt, dann sehr ihr genau bei der Kreuzung die Kirche „Sant’Andrea delle Fratte“. Drinnen könnt ihr 2 Engeln des Künstlers Gian Lorenzo Bernini bewundern.

Fontana di Trevi

Nur 10 Minuten weiter kommen wir zum wunderschönen Trevi-Brunnen, ein absolutes MUSS in Rom! Der Brunnen wurde in 30-jähriger Arbeit im 18. Jahrhundert von verschiedenen Architekten errichtet.

Der Trevi-Brunnen wird regelmäßig gereinigt und die gesammelten Münzen werden für wohltätige Zwecke verwendet. Insgesamt werden Millionen von Euro aus dem Brunnen gefischt und der Erlös geht an LOKALE Hilfsorganisationen.

Viele von euch kennen sicher den Film „La Dolce Vita“ von Fellini. Die Szene, in der die Schauspielerin Anita Ekberg im Brunnen badet, ist ein Stück Filmgeschichte!

Vergesst nicht, eine Münze über die linke Schulter zu werfen, um sicherzustellen, dass ihr eines Tages zurückkehrt! Für alle, die noch Single sind: Wenn ihr eine 2. Münze werft, verliebt ihr euch (angeblich) in einen Italiener. Und solltet ihr sogar noch eine 3. Münze investieren, dann könnten die Hochzeitsglocken läuten.

Der Romantikerin in mir zaubert der Trevi-Brunnen ein Lächeln ins Gesicht – trotz all der Menschen hier.

Der Trevi-Brunnen ist nicht nur für seine Größe bekannt, sondern auch für seine beeindruckende Skulptur, die den Meeresgott Neptun zeigt, der von Tritonen und Hippokampen begleitet wird. Die beeindruckende Fassade des Brunnens ist mit zahlreichen mythologischen Figuren und Verzierungen geschmückt.

In den letzten Jahren wurde der Trevi-Brunnen aufwendig restauriert, um seine Pracht und Schönheit zu bewahren. Die Restaurierung wurde 2015 abgeschlossen, und der Brunnen erstrahlt seither in alter Pracht.

Für mich hat dieser Platz hier eine ganz besondere Bedeutung. Eine meiner Großmütter hat mir für meine 1. Rom-Reise 200,– Schilling mitgegeben, um mir etwas Schönes kaufen zu können. Das kommt euch nun sicher wenig vor, aber sie hatte nur eine ganz kleine Rente und musste sich den Betrag quasi vom Mund absparen. Den winzigen Zettel mit der krakeligen Schrift habe ich heute noch!

Gekauft habe ich übrigens im Geschäft gleich neben dem Brunnen weiße Sandalen mit Glitzer, die ich ewig lang hatte! Das Schuhgeschäft gibt es noch, doch das Sortiment war nicht mehr verführerisch für mich.

Weiter geht es Richtung Pantheon. Unterwegs könntet ihr noch die unglaublich schöne Kirche „Sant’Ignazio di Loyola“ einbinden. In der Jesuitenkirche aus dem 17. Jahrhundert findet ihr Trompe-l’Œil-Decken und Fresken des Hl. Ignatius.

Area Sacra

Nun sind wir am Ausgrabungsareal angekommen, das neben der historischen Bedeutung seit 1990 einen Zusatznutzen bietet.

Die reine Wegzeit von der Spanischen Treppe bis hier her beträgt weniger als 1/2 Stunde bzw. keine 2 km!

Die Area Sacra (dell’Argentina), ist ein archäologischer Fundplatz in der Nähe des Largo di Torre Argentina und dem Theater des Pompeius im historischen Rom.

Ich glaube, ich bin jeden einzelnen Tag meines letzten Rom Aufenthalts hier vorbeigekommen. Es ist also ein wirklich zentraler Platz, auf dem wir die Reste von gleich 4(!) Tempel (3.-2. Jahrhundert v.Chr.) bewundern können.

  • Tempel A ist der Wasser-Göttin Iuturnia geweiht,
  • Tempel B der Glücks-Göttin Fortuna,
  • Tempel C der Ernte-Göttin Feronia,
  • Tempel D den Schutzgeistern der Seeleute (was jedoch nicht ganz gesichert ist).

⇒ Mit dem Campo dei Fiori, der Piazza Navona und dem Pantheon bildet das Area Sacra ein interessantes Viereck, das alleine schon einen ganzen Tag mit tollen Erlebnissen (aber ohne unzählige Schritte) füllen könnte. Auch diese Sehenswürdigkeiten sind absolute Fixpunkte in Rom.

Ein Ort, an dem römische Geschichte geschrieben wurde

Die Area Sacra ist auch ein Tatort! Nämlich der Ort, an dem Gaius Julius Caesar im Jahr 44 v. Chr. ermordet wurde. Die Stelle, an der er vermutlich starb, ist durch eine Gedenkplakette markiert.

Ich gebe zu, diese Tatsache ist mir bei all meinen vorherigen Besuchen entgangen. Was mir allerdings NICHT entgangen ist, das sind die vielen Katzen hier.

Die Straßenkatzen von Rom

Seit dem Ende des letzten Jahrtausends haben die Straßenkatzen hier einen Ort gefunden, an den sie sich zurückziehen können und wo sie gefüttert und versorgt werden. Ich als Katzenfreundin würde mich am liebsten mitten hineinsetzen und die süßen Stubentiger so lang streicheln, bis sie schnurrend um mich sind ♥

Bitte KEIN Katzenfutter zum Eingang stellen.

Das Katzenheiligtum finanziert sich durch Spenden, sowohl von lokalen Tierschutzorganisationen als auch von Touristen. Die Spendengelder werden für Futter, medizinische Versorgung und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Katzen verwendet.

Die Ausgrabungen in der Area Sacra begannen Ende des 19. Jahrhunderts und dauern bis heute an. Archäologen haben Überreste von Tempeln, Altären, Säulen und anderen Strukturen entdeckt, die Einblicke in das religiöse und politische Leben der antiken Römer bieten.

Wenn jemanden unter euch die geschichtlichen Hintergründe im Detail interessieren, dann empfehle ich den wirklich umfangreichen Artikel auf Wikipedia. Alles Wissenswerte würde den Rahmen hier bei Weitem sprengen.

Übrigens: Von den sprechenden Statuen Roms habe ich euch bereits auf meinem Weg vom Bahnhof zur Piazza del Popolo berichtet. Doch nicht nur bei diesen werden Nachrichten hinterlassen. Wenn ihr genau schaut, dann könnt ihr – wie hier – auch an unscheinbaren Plätzen Beschwerdebriefe finden.

Meine Lieben – ich hoffe, diese virtuelle Tour meiner Fixpunkte in Rom hat euch gefallen! Es gibt so viele erstaunliche Sehenswürdigkeiten und Geschichte zu entdecken, dass unsere Reise nur einen kleinen Einblick in die Schönheit dieser faszinierenden Stadt geben konnte.

Dass das hier nicht mein letzter Artikel über Rom ist, versteht sich aufgrund der Größe der Stadt von selbst. Für mich steht fest:
Ich warte auf keinen Fall lang bis zum nächsten Besuch!

YouTube Video

Der Film ist über 70 Jahre alt und trotzdem hat sich nicht viel verändert – von weniger Verkehr und schönerer Mode einmal abgesehen. Aber Filme wie dieser bringen mich dazu, immer wieder zurückzukommen, denn dem Zauber von Rom kann ich mich nicht entziehen …

Tanti Saluti

Elena


Offenlegung:

Dies ist ein rein redaktioneller Artikel ohne Auftrag oder sonstiger Gegenleistung. Die Recherchen erfolgten im Zuge mehrerer Reisen.


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