Immer, wenn ich nach Ruhe suche…
mache ich einen Abstecher in das Fischerdorf Marano Lagunare. Grob gesagt liegt es zwischen Lignano-Sabbiadoro und der Lagune von Grado.
Vermutlich stammt diese Bezeichnung noch aus der Zeit, als die Leute hier so richtig arm waren, denn die Gegend ist karg und FISCHEN war die einzige Möglichkeit.
Die Straße führt durch ländliche Gegend, vorbei am regionalen Naturschutzgebiet: der nahezu unberührten Mündung des Stella Flusses. Es handelt sich hier um die
nördlichste Lagune im Mittelmeer
und ich kann einen Bootsausflug zu den Fischerhütten (Casone) nur empfehlen.
Im Laufe der Jahre habe ich bereits 2x einen Ausflug auf die vorgelagerte Muschel-Insel gemacht und wenn ich das hier schreibe habe ich das Gefühl, dass alle guten Dinge 3 sind.
Und tatsächlich habe ich kürzlich von Lignano aus wieder eine kleine Bootsfahrt gemacht. diesmal direkt den Stella Fluss hinauf. In der 2. Hälfte meines Artikels “Mein Lignano – Teil 1” könnt ihr einige Eindrücke vom Ausflug sehen.
Fischerdorf darf man hier übrigens wörtlich nehmen, denn nicht nur früher lebten viele der Einwohner vom Fischfang. Auch heute noch sieht man am Hafen viele mittelgroße und auch kleine Boote, bei denen offensichtlich ist, dass es sich um Arbeitsgerät und nicht um Ausflugsboote handelt.
Da ich das Friaul als meine 2. Heimat erwählt habe, komme ich üblicherweise auch mit dem Dialekt hier ganz gut zurecht. In Marano Lagunare hilft mir das allerdings herzlich wenig, denn es ist das einzige friaulische Dorf, in dem man Venezianisch spricht!
Dennoch – bei der Bestellung von Essen komme ich wie (fast) immer gut zurecht und ich habe hier bereits sehr bodenständig gegessen als auch edel gespeist. Ich bevorzugte hier (wie so oft) Lokale, die etwas abseits liegen.
Man muss hier nicht lange nach einem Parkplatz suchen – ich versuche es immer zuerst bei der rechten Seite am Hafen und falls ich dort nicht fündig werde, fahre ich am Fischmarkt vorbei und spätestens dort kann ich mein Auto abstellen.
Ihr wundert euch über die ungenaue Beschreibung? Nun ja, sagen wir es so:
das Dorf ist übersichtlich!
Dennoch liebe ich es, hier durch die uralten Gassen (Calle) zu gehen und am Hauptplatz den 1.000-jährigen Turm (Torre Millenaria) zu bewundern.
Nach dem Ende der venezianischen Herrschaft wurde nicht nur die Stadt immer “unwichtiger”, sondern auch die Verteidigungsmauern, welche 1890 bis auf wenige Reste endgültig abgerissen wurden.
Marano Lagunare hat nicht nur einen Schutzheiligen, sondern sogar 3!
Der Hl. Vitus ist die Hauptperson, jedoch wurden gleich seine Amme, die Hl. Crescenzia und deren Mann, der Hl. Modesto in die Anbetung mit aufgenommen.
Und das, obwohl die Dorfkirche dem Hl. Martin geweiht ist und wie aufmerksame Leser bereits wissen, Martin-Kirchen von mir grundsätzlich immer aufgesucht werden.
Anlässlich der Feierlichkeiten der Schutzheiligen von Marano Lagunare findet Mitte Juni jedes Jahr eine Prozession (Sonntag) auf das Meer statt.
Die Feierlichkeiten drumherum dauern 3 Tage und bieten die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Fischgerichte zu verkosten.
Begleitet werden diese Tage von Musik und verschiedenen Aktivitäten für Jung und Alt.
Es ist ein bisschen wie Bierzelt-Flair, nur ohne Zelt 🙂
Die Veranstaltung selbst ist eine Mischung aus Glaube, Kultur und Folklore und erfreut nicht nur die Bewohner dieser reizenden kleinen Ortschaft, sondern auch viele Touristen.
Wir waren dabei und obwohl mir der Ort ruhig lieber ist, wollte ich dieses Ereignis (samt Essen) nicht verpassen.
Für mich ist es kaum zu glauben, dass Garnelen und Mini-Sardinen (Alici) früher einmal ein “Arme-Leut-Essen” war.
Tanti Saluti
Elena
Offenlegung:
Dieser Beitrag wurde nicht beauftragt und schon gar nicht bezahlt oder in sonst einer Weise abgegolten.
Ich war als Kind (70er Jahre) mit meinen Eltern mehrmals dort. Gewohnt haben wir dort wo jetzt ein Hotel ist, damals ein Restaurant mit ein paar Zimmern. Gegenüber war die Schule. Ich habe den Aufenthalt dort immer sehr genossen, denn als “Bambini” mit ca. 12 J. war ich überall dabei. Durfte sogar mit den Fischern mitfahren. Der Wirt hatte in den Lagunen eine Strohhütte, wo wir auch eingeladen waren.
Vor ein paar Jahren war ich wieder dort (leider mit einem Ausflugsschiff, daher nur kurzer Aufenthalt) und es hat sich nicht viel verändert. Als wäre die Zeit stehengeblieben.
Liebe Ulrike,
was für nette Worte – danke! Mit Fischern durfte ich noch nie rausfahren, aber Essen in Strohhütten = Casoni hatte ich schön öfter. Immer wieder war das ein Erlebnis! Ich finde auch, dass vielen im Dorf ursprünglich geblieben ist und bald werde auch ich wieder hinfahren.
Viele liebe Grüße
Elena
Servus Elena!
Ich bin durch den Artikel von Birgit Egger in den Stadt Nachrichten auf Deine Seite gekommen. Kennen wie gesagt viele Deiner Reisen. Auch Gardasee, Grado und Caorle gehören dazu. Nur um einige zu nennen. Venedig Murano und Burano sind natürlich auch dabei. Aber auch im Winter nach Lignano zur Krippenausstellung zu fahren ist schon ein Fixpunkt geworden und auch immer ein Besuch in Marano gehören dazu.
Wir sind aus Liefering (nicht weit von Dir) und das Friaul hat wie bei Dir…… jedes Jahr (Urlaub mit den Kindern) in Lignano begonnen und sind “HEUTE” einige Jahre später, runter von Tarvis und durchs Kanaltal unterwegs um die Gegend kennen und lieben zu lernen. Wir wohnen die meiste Zeit im Zimmer von Corrado Liliani in Camino al Tagliamento. Aber egal, eigentlich wollte ich nur mitteilen, wir sind meistens zum Fischfest am 15. August Ferragosta in Marano, wo alle drei Jahre die Prozession am Meer stattfindet und wo man später das Feuerwerk von Lignano auch sehen kann. Aber es ist ganz Italien ein großer Favorit von uns. Dreimal schon mit Mietwagen Sardinien erkundet. Oder die mittlere Adria mit Ravenna und Bologna oder ein bisschen die wunderschöne Toskana oder die Cinque Terre, aber nicht zu vergessen die Gegend um Conegliano (Prosecco) Bassano del Grappa. Nur um ein bisschen zu erzählen…. Was aber zur Zeit von gesundheitlichen Problemen (trotz) Pension leider etwas warten muss. Daher freue ich mich wenigstens von Deinen Berichten zu lesen.
Auf alle Fälle wünsche ich weiterhin viele schöne Eindrücke und Erlebnisse und verbleibe mit lieben Grüßen SYLVIA
Liebe Sylvia,
es freut mich sehr, von dir zu lesen. Danke, dass du dir die Zeit genommen hast! Hoffentlich geht es dir gesundheitlich bald wieder besser und du kannst – wo auch immer – Italien genießen.
Viele liebe Grüße
Elena
Klingt alles sehr gut und intesssant!
Vielen lieben Dank, Michael!
Herzliche Grüße
Elena
Habe Deinen Tipp beherzigt und habe endlich diesen entzückenden Ort besucht. Sogar am Markttag. Wirklich ein besuchenswerter Ort.
Leider hatte ich beim Essen kein Glück, war echt eine Frechheit.
Dafür habe ich als Trost meine ersten wilden Flamingos gesehen. Soooo schön.
Herzlichst
Danke für die netten Worte!
Tut mir leid, dass das Essen nicht so toll war. Hoffentlich magst du mir bei Gelegenheit mittels PN mitteilen, wo ich NICHT hingehen sollte.
Viele Grüße
Elena
Weißt du, ob die Fähre in Marano im September dieses Jahr fährt?
Hallo,
In Zeiten wie diesen würde ich kurzfristig vorher bei der Info nachfragen. Alle anderen Informationsquellen sind unsicher.
Lg
Elena
hi Elena, auch ich liebe Italien über alles. in einer Woche werden wir mit unserem kleinen Segelboot von der Lagune aus 3 Wochen durch die Adria segeln. Dabei bin ich nun über deine Seite gefallen :-), weil ich speziell über Marano Lagunare etwas in Bezug des Hafens in Erfahrung bringen wollte. nun dieser schöne Beitrag und ich weiß, da muss ich hin !!
Die anderen werde ich auf jeden Fall auch lesen, freu mich drauf.
Viele Grüße, Gabi
Liebe Gabi,
was hast du doch für einen schönen Urlaub vor dir! Ja Marano Lagunare ist einfach wunderbar und ich denke, dich könnte auch dieser Artikel https://www.verliebt-in-italien.at/fvgmarinas-ost/ interessieren. Ende der Woche plane ich die Fortsetzung FVGMarinas West. Ich hoffe, ich schaffe alles wie gedacht.
In jedem Fall wünsche ich dir tolle 3 Wochen und obwohl ich kein Boot besitze, die unterschiedlichen Marinas zu besuchen war sehr spannend für mich!
Viele Grüße
Elena
Hallo, ich bin gerade in der Nähe von Marano Lagunare. Bei Agriturismo Casasola kann man extrem gut essen. Müsst ihr mal testen. Vorher reservieren.
Hallo Erich,
herzlichen Dank für diesen Tipp! Ich war zwar erst vor wenigen Tagen wieder einmal in Marano Lagunare, aber da ich jedes Monat bei Carlino vorbeifahre, werde ich deinen Tipp gerne vormerken und bei Bedarf weitergeben. Selber ausprobieren geht leider nicht, da nur Hausgäste dort essen dürfen. Voll schade!
Liebe Grüße
Elena
LIEBE ELENA,
das ist nun bei meinem österlichen Marano-Lagunare-Aufenthalt “rausgekommen”. Wenn du magst kannst du mich gerne verlinken, ich würde deinen Beitrag auch gerne bei meiner Story verlinken, wenn es dir recht ist!
lg
Ulrike
Liebe Ulrike,
dein Artikel ist sehr treffend – gerne habe ich dich verlinkt!
Viele Grüße
Elena
liebe Elena,
+wir schauen uns das heuer mit Sicherheit an: meine zwei “Damen” (fast 18 und 20) und ich (50+) planen gerade einen Ostertrip nach Italien und auf der Suche nach etwas weniger touristischem bin ich auf MARANO Lagunare gestoßen. Dieses entzückende Dorf werden wir genauer unter die Lupe nehmen… auch dank deines tollen Artikels und der wirklich Lust und auch Neugier machenden Fotos!
liebe grüße
Ulrike
Liebe Ulrike,
ich bin jedes Jahr einmal auf einen Spaziergang oder zum Essen dort. Es ist aber WIRKLICH klein und obwohl es am Meer liegt, gibt es keinen Badestrand – was aber zu Ostern egal ist. Für Ausflüge in die Gegend ist es jedoch nicht schlecht, weil man innerhalb einer Stunde so manches erreichen kann. Ideal in der Gegend finde ich auch die Collios (Weinberge Richtung Slowenien). Dort ist es um die diese Jahreszeit total schön.
Ich wünsche euch eine gute Zeit!
Liebe Grüße
Elena
This was a great and interesting article to read. I have really enjoyed all of this very cool information
Thanks a lot!
wow ich glaub das würde es mir auch gefallen 🙂 ich reise schon seit jahren liebend gerne nach italien u bin immer wieder auf der suche nach neuem
tolle tipps die du da hast! hab mir gleich mal deine seite auf FB geliked 🙂
glg katy
Danke liebe Katy, das freut mich!
Natürlich liebe ich auch Venedig, Florenz und Rom, aber eben die kleineren Dörfer werden oft übersehen. Meine Liebe zu Italien hat in Monza begonnen und ist in Lignano gereift. Wenn ich einige Wochen nicht über die Grenze fahre, dann bekomme ich richtig “Entzug”. Manche behaupten sogar, ich habe einen anderen Fahrstil, sobald mein Auto auf italienischem Boden fährt. Naja- man muss sich den Landessitten eben anpassen, oder?
Liebe Grüße
Elena
Diese kleinen italienischen Ortschaften haben etwas ganz besonderes an sich, meistens kann ich gar nicht erklären was genau. Aber jetzt in Marano einen Espresso trinken und anschließend durch die Gassen schlendern, das wär’s…
Hallo Gudrun,
du triffst es ganz genau – ich weiß auch oft nicht, warum mir ganz unspektakuläre Dörfer manchmal gefallen. Dieses hier hat wenigsten Geschichte, aber ich habe auch schon andere besucht, die einfach nur total gemütlich und nett waren. Wobei nett hier wörtlich gemeint ist und nicht die kleine Schwester von Sch…
Vielleicht sollte ich einige davon mal in einen Artikel zusammenfassen?! Ohne Burg, ohne wichtige Heilige und oft nicht mal am Meer. Einfach nur italienische Dörfer am Land!
Liebe Grüße
Elena
Liebe Elena,
das ist ein Ort, der uns auch gefallen könnte. Wir lieben kleine Dörfer, und noch mehr, wenn sie am Meer liegen und so leckere Köstlichkeiten bieten wie fangfrische Garnelen. Besser kann es gar nicht schmecken :).
Liebe Grüße,
Monika und Petar
Liebe Monika, lieber Petar,
ja, fangfrischer geht es kaum! Wäre ich nicht ein wenig vorsichtig wegen Eiweißschock würde ich die Tierchen im Urlaub fast täglich essen. Wenn nicht wie bei diesem Besuch ein Fest ist, fahre ich auch grundsätzlich unter der Woche in die Dörfer, denn ich finde, dann ist das Leben noch “echter”.
Viele Grüße
Elena
Hallo Elena,
Danke fürs virtuelle Mitnehmen. Ich mag solche Orte ganz besonders, die nicht überlaufen sind,in denen man normales Leben spüren kann und die trotzdem irgendwie ihren Reiz haben. Von Marano Lagunare hatte ich zuvor noch nie gehört. Jetzt hätte ich Lust, hin zu fahren.
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
ich denke, dass trotz Fischerei-Flotte der Ort relativ unbekannt ist. Würde ich am Weg zu meinem Patenkind nicht häufig daran vorbei fahren, hätte ich wahrscheinlich auch nie den Abstecher gewagt. Normales Leben – das trifft es genau; so etwas suche ich sogar in den größeren Städten und mit etwas Geduld findet man es überall!
Viele Grüße
Elena
Liebe Elena, dem Artikel merkt man wirklich an, dass du “Verliebt in Italien” bist. Auch ich habe gleich Lust gekommen, wieder nach Bella Italia zu reisen. Die Fotos der kleinen Häuser und der vielen Fischerboote sind einfach wunderschön. Lachen musste ich, als du schriebst, dass Garnelen früher das “Arme Leute Essen” waren. Das hat man uns in Kanada einmal von Lobstern erzählt. 😉 Danke für den stimmungsvollen Reisetipp, Antje
Liebe Antje,
finde ich ja witzig, dass diese “Krabbeltiere” auch in Kanada früher gegessen wurden, weil man sich nichts anderes leisten konnte. Ich könnte die alle täglich essen, aber man soll es ja auch nicht übertreiben und heute ist das leider auch durchaus ein Kostenfaktor…
Viele Grüße
Elena
Liebe Elena,
wieder einmal ein so schöner Artikel. Man fühlt immer, dass du wirklich mit Herz und Seele dabei bist, wenn es um Italien geht! Bierzeltflair ohne Zelt hört sich nach einer lockeren, entspannten Stimmung an, ganz so wie man es von den Italienern erwartet 😉 Die alten Gassen sehen wunderschön und so einladend aus! Es ist wirklich schwer, nicht ins Schwärmen zu geraten.
Viele Grüße,
Kuno
Hallo Kuno,
danke für die netten Worte. Ja ich liebe diese kleinen Ortschaften, in denen man ganz ungestört von Touristen MASSEN spazieren kann. Landestypisches in unspektakulären Dörfern zu suchen, das gefällt mir am meisten!
Viele Grüße
Elena
Hallo Elena,
hach Italien, dieses Land ist einfach immer schön und besonders. Zumindest in meiner Erinnerung und deinen Bildern. Irgendwann machen wir mal eine große Italien Tour und dann fahre ich die von dir vorgestellten Orte alle ab.
Viele Grüße
Victoria
Liebe Victoria,
danke für deine netten Worte! Ich freue mich zwar nicht aufs Alt-werden, aber ich freue mich schon jetzt darauf, weniger zu arbeiten und mehr Tage am Stück frei nehmen zu können, um den Radius meiner Road-Trips auszuweiten. Hoffentlich kann ich noch viele Orte vorstellen – meine Wunschliste ist jedenfalls sehr, sehr lang 🙂
Liebe Grüße
Elena