Der Taufkirchenweg in Friaul
Von Taufkirche zu Taufkirche im westlichen Friaul ist Birgit Kaltenböck (verh. Egger) auf einem Rundweg mit 20 Etappen unterwegs gewesen. Allein dafür hat Birgit von mir den höchsten Respekt und meine Bewunderung. Ich könnte das NIIIIE!
Auch wenn immer wieder Wegweiser die Richtung anzeigen, MEIN Orientierungssinn ist zwar in Städten gut, jedoch in der freien Natur mehr als ausbaufähig.
Nicht so bei Birgit,
denn dies war nicht ihre erste Weitwanderung und wird bestimmt auch nicht ihre letzte Wanderung sein. Da die Strecke im Kreis geführt wird, kann man grundsätzlich überall starten. Im Buch wird in der Nähe von Tolmezzo, in Imponzo Richtung Illegio begonnen.
Die 1. Taufkirche ist somit die Pieve di San Floriano, die majestätisch am Hügel thront.
Ich kenne einige der beschriebenen Ortschaften von meinen Rundfahrten und kann bestätigen, dass die Fakten absolut korrekt sind. Den landschaftlichen Reiz kenne ich nur aus der Ferne (250–270 Kilometer und 8500–11500 Höhenmeter, je nach Streckenauswahl), aber mir gefallen diese wunderschönen Bergdörfer, die Flüsse und Wildbäche sowieso und der nackte Fels der Gipfel Karniens löst bei mir Bewunderung und Ehrfurcht aus.
Dass Kirchen, besonders Wallfahrts- und Taufkirchen, an speziellen Kraftplätzen thronen, wundert niemanden. Viele davon entstanden aus Wehrtürmen und praktisch alle wurden im Laufe der Jahrhunderte neu auf-, aus- und umgebaut. Die Wegangaben (Gehzeiten und Distanzen) sind detailliert und gut beschrieben.
Kartenausschnitte in gut lesbarer Größe erleichtern den Weg.
Falls ihr euch entscheidet, eine oder mehrere der Etappen zu gehen, dann könnt ihr euch auch einen Stempel für euren Pilgerpass holen. Don Giordano Cracina wird in Imponzo gerne entsprechendes nachtragen, falls Kirchen geschlossen waren oder ihr keinen Stempel vorgefunden habt.
Neben dem Pfarrer waren Bruno Mongiat und Giacomo Bonanni besonders hilfreich, dass dieses Buch entstehen konnte. Letzterer kann zu den Öffnungszeiten befragt werden, denn die Taufkirchen sind üblicherweise nur an den Wochenenden zwischen Mitte Juni und Mitte September geöffnet. Begleitete Etappen gibt es samstags.
Ob man an Gott glaubt oder den Weg als Verabredung mit sich selbst sieht, ist einerlei! Ich denke, spirituell sind viele Ecken hier in Carnia und dieser Weg bestimmt ganz besonders.
Das wussten bereits die Römer (L’antica strada romana Via Iulia Augusta); die Säumer nutzten für ihre Saumpfade ähnliche Routen und nicht zuletzt hat der Alpenverein die Wege wieder gut begehbar gemacht.
Und weil bei so viel Kirchen natürlich auch Weltliches nicht fehlen darf, zeigt uns Birgit auch noch, wo man gut essen und schlafen kann und welche Museen und andere Besonderheiten noch in der Nähe der Pilgerroute zu finden sind.
Die Autorin
Birgit Kaltenböck heißt inzwischen Egger und arbeitet hauptberuflich als Redakteurin in Salzburg. Uns verbindet die Liebe zu Italien!
Ich habe sie als bodenständig und besonders freundlich kennengelernt und freue mich schon, wenn sich unsere Wege wieder einmal kreuzen.
Die Fakten
Cammino delle Pievi
von Birgit Kaltenböck (Egger)
256 Seiten | Taschenbuch, deutsch
Format: ~125 × 138 × 2 mm
Gewicht: 345 g
ISBN 978-3-702-51008-4
Erschienen am 31. Mai 2021 im Verlag Anton Pustet, Salzburg
Tanti Saluti oder – wie man hier sagt – Mandi!
Elena
Offenlegung:
Ich habe dieses Buch als Geschenk von der Autorin selbst erhalten, jedoch ohne Verpflichtung, darüber zu schreiben.
