Es ist ja so: dass ich Italien liebe, wissen inzwischen schon viele. Jedoch habe ich noch eine 2. Leidenschaft und das wissen bei Weitem weniger. Nachdem mich der Alte überraschend und ohne Vorwarnung verlassen hat, habe ich nach langer Wartezeit endlich einen NEUEN.
Er ist etwas kleiner als mein Alter, aber dafür hat er mehr Power. Gut, manches ist nicht so perfekt, wie ich es mir wünschen würde, aber dafür beschützt er mich besser und macht mir die gemeinsame Zeit entspannter. Diesmal habe ich mich für einen Schwarzen entschieden – auch wenn das nicht allen gefällt, ich liebe es. Wir haben unheimlich viel Spaß zusammen und er macht mich einfach glücklich! Ja wirklich – es funktioniert! Wenn wir 2 zusammen sind, zaubert er automatisch ein Lächeln auf meine Lippen.
Wovon ich rede? Mein Neuer ist wieder ein Cabrio!
Wahre Liebe – I ♥ my MX-5
Wie schon seine beiden Vorgänger ist das die beste Kombination für mich, um Italien von seiner besten Seite zu erleben. Oben ohne durch die schöne Landschaft fahren, ohne viel Planung, einfach treiben lassen, das entspannt himmlisch. Nicht umsonst heißt es „der Weg ist das Ziel“!
Als WERBUNG sehe ich es eigentlich nicht, da ich seid meinem 20. Lebensjahr Kunde dieser Marke bin und jeder der mich kennt weiß, dass ich nichts anderes fahren möchte. Ganz besonders freut es mich daher, dass ich mit Unterstützung von MAZDA AUSTRIA meine aktuelle Reise noch angenehmer als sonst gestalten konnte. DANKE dafür und liebe Grüße an dieser Stelle!
Aber jetzt habe ich euch lange genug auf die Folter gespannt, auf die wir später noch genauer eingehen werden:
Ungefähr 1.260 Kilometer, wovon ca. 840 in 4 Tagen auf italienischem Boden gefahren werden, will ich mit euch gemeinsam noch einmal erleben. Auch wenn der Kofferraum nicht riesig ist – das Gepäck für 2 passt sogar bei unsicherer Wetterlage locker hinein, wenn man auf Koffer verzichtet und Reisetaschen wählt.
1. Tag
Wir starten in Salzburg und bis Gemona bleibe ich auf der Autobahn, um nicht zu viel Zeit zu verlieren.
Unsere erste Station ist San Daniele, die sicher alle, die Schinken lieben, kennen. Jedes Jahr Ende Juni findet ein großes Fest statt, das sicher einige von euch schon besucht haben.
Parken ist in San Daniele (außer beim Schinkenfest) kein Problem, vor allem wenn man wie wir um die Mittagszeit Rast macht.
Wir haben uns nicht lange aufgehalten, da sich der Himmel verdächtig dunkel gefärbt hat. So sind wir bei Dignano über den Tagliamento Richtung Spilimbergo gefahren – eine Kleinstadt, die berühmt ist wegen ihrer Mosaik-Schule.
Der Tagliamento ist mit seinen 170 Kilometer einer der letzten Wildflüsse der Alpen und noch weitgehend unreguliert. Er mündet zwischen Bibione und Lignano in die Adria.
In Spilimbergo mache ich immer wieder gerne einen Abstecher, wenn ich in der Gegend bin, denn mir gefällt einfach das Schloss der Spengenberger, der „Palazzo dipinto“ (bemalter Palast), wie er auch genannt wird.
Auch hier war das Parken noch nie ein Problem für mich und auch wenn man dafür (außerhalb der Mittagsruhe) bezahlen muss – es ist erheblich günstiger als daheim. Zahlen muss man fast immer und das war auch schon früher so, denn ein Teil unserer Route war die Handelsstraße zwischen Pordenone und Treviso, auf der man in Spilimbergo Zoll zahlen musste, der mit der Spengenberger Elle bemessen wurde.
Ganz in der Nähe, in Noncello, hatten übrigens vor Jahrhunderten unsere Salzburger Erzbischöfe auch Besitz. Somit haben wir ja fast noch das Hausrecht in dieser Gegend 😉
Weiter geht’s entlang der Berge durch Maniago und Malnisio Richtung Aviano. Maniago ist weltberühmt für die Herstellung von Messern aller Art und früher wurden hier auch Schwerter und Stabwaffen für die Republik Venedig hergestellt. Es ist ein angenehmer Ort und perfekt für eine kleine Rastpause. Trotzdem ist zu erwähnen, dass es auch hier einen Dom aus der Spätgotik und einen schönen Palazzo gibt.
Mir gefällt diese hügelige Gegend besonders gut, auch wenn viele der Dörfer nicht spektakulär sind – in Summe ist es ein extrem angenehmes Fahren mit wenig Fernverkehr, da die Straßen einfach zu schmal und abseits der Hauptverkehrswege sind. Außerdem sieht man erheblich weniger Industriegebiete wie in der Ebene und dafür ein so sattes Grün, wie es kaum vorstellbar ist.
Aviano selbst hat auch einen alten Ortskern und eine Schlossruine aus dem 10. Jahrhundert, die aber nicht so bekannt ist. Bekannt ist hingegen die Aviano Air Base, ein Stützpunkt der US-Luftwaffe. Man muss also nicht erschrecken, wenn plötzlich eine oder mehrere F-16 zu hören oder gar zu sehen sind.
In Castel d’Aviano hätte ich mein Traumhaus gesehen, jedoch leider an der Straße gelegen und seit Jahren unbewohnt. Auch wenn die Casa Friuli „nur“ 100 Jahre alt ist – ich finde es schade, so ein Schmuckstück verkommen zu lassen.
Unser nächster Halt ist in Caneva.
Von der Burg aus sind spektakuläre Steinbrüche zu sehen und bei guter Sicht kann man praktisch bis ans Meer sehen.
Wer mehr Zeit hat, sollte unbedingt einen Abstecher nach Sacile machen. Die beiden Städte waren im Mittelalter Rivalen und ständig wurden die Grenzen verschoben.
Sacile gilt als der “Garten der Serenissima”, das Venedig des Nordens, sozusagen. Was auch nicht verwundert, denn die Wasserstraßen und das viele Grün der Umgebung bilden eine harmonische Einheit. Kleine Wasserfälle können überraschenderweise direkt im Stadtkern betrachtet werden und durch die Arkadengänge, ist es auch sowohl bei Regen als auch bei großer Hitze angenehm.
Bevor wir zum Ende des ersten Tages kommen, ist es ein MUSS für mich als Prosecco-Liebhaberin, Conegliano einen Besuch abzustatten. Ich parke üblicherweise in der Nähe des Neptun Brunnens, denn von dort aus kann man bequem den schöneren Teil der Stadt besichtigen.
Wer die Zeit hat, sollte nicht nur die direkte Innenstadt aufsuchen, sondern auch ein wenig in den angrenzenden Wohngebieten entlang der „Mura Carraresi“ Richtung Hügel gehen, denn dort „verstecken“ sich wunderschöne Häuser.
Überhaupt ist das Herumfahren ohne Plan und Ziel hier in der Prosecco Straße jedem zu empfehlen, der spontan ist und einfach die schöne Landschaft genießen will. Wie ginge da besser als mit einem Cabrio? Ich mache das jedes Jahr und finde immer wieder Neues, das mir gefällt.
Aber auch der schönste Tag geht einmal zu Ende und wir machten uns auf die Suche zu unserem 1. Quartier. In den Weinbergen gelegen, ist das „Maso di Villa“ idyllisch, wie es kaum schöner sein kann.
Zum Essen wurden uns einige Lokale in der Nähe empfohlen und für das „Il Barco“ in Pieve di Soligo haben wir uns dann entschieden und auch nicht bereut.
Ich will hier nicht mehr Details ausführen, denn wie auch bei den folgenden 2 Unterkünften wird es in Kürze extra Beiträge geben. Nur so viel sei gesagt: meine Wahl war gut und ich hätte meine Geburtstagsnacht nicht passender verbringen können. Genau meins!
2. Tag
Nach einem tollen Frühstück im Garten ging es am 2. Tag über Maser Richtung Asolo.
Die Villa Barbaro, auch genannt Villa Maser, ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes und ist in Privatbesitz.
Sie kann zu den Öffnungszeiten besichtigt werden, jedoch darf in den Räumen nicht fotografiert werden – außen ist jedoch kein Problem und bietet auch viele Motive.
Ich war schon einmal dort und kann nur sagen – es lohnt sich in jedem Fall.
Unweit der Route gibt es unzählige Palladio Villen – über eine davon, die Villa Emo habe ich bereits berichtet.
Da ich aber immer auf der Suche nach neuen Schönheiten bin, ging es weiter die Hügel hinauf Richtung Asolo, die Stadt, in der die bekannte und wegweisende Schauspielerin Eleonore Duse gelebt hat und auch hier begraben ist. Asolo ist verwinkelt und eng, jedoch war es für uns trotzdem kein Problem, einen Parkplatz zu finden und den Ausblick ins Land zu genießen.
Von Asolo wieder im Tal lohnt sich ein Halt in Bassano del Grappa, wo wir meist in der Via O. Chilesotti oder der näheren Umgebung parken.
Von hier aus kommt man schnell ins historische Zentrum und kann sich von der berühmten Brücke der Alpini aus, einer Holzbrücke nach Andrea Palladio, den herrlichen Blick gönnen, der es bei Tag und Nacht wert ist, wie man hier an Hand eines früheren Fotos sehen kann.
Doch weniger bekannt als Bassano del Grappa ist eine Stadt, die gleich danach auf unserer Route liegt: Marostica. Hier wird in geraden Jahren, immer am zweiten Wochenende im September, ein Schachspiel mit lebenden Figuren am Hauptplatz aufgeführt.
Die Geschichte geht zurück ins 15. Jahrhundert: Burgherr Parisio wollte keinen Krieg um seine schöne Tochter, daher versprach er dem Sieger eines Schachturniers die Hand von Lionora. Doch damit auch der Verlierer zufrieden war, bekam dieser die ebenso schöne jüngere Tochter. Alle waren zufrieden und es musste kein Krieg geführt werden. Wären doch heute die Probleme auch so zu lösen…
Da wir aber nicht zum richtigen Zeitpunkt hier waren, haben wir uns alternativ eine kleine Stärkung gegönnt, denn so viel sehen macht hungrig! Die gute Nebenerscheinung: während der Mittagspause (und auch schon kurz davor!) muss man selbst am Hauptplatz für’s Parken nicht bezahlen!
Wie bei allen anderen kurz beschriebenen Sehenswürdigkeiten möchte ich hier anmerken, dass ich nach und nach einzelne Artikel einstellen werde denn alles im Detail zu beschreiben wäre hier zu lang.
Unsere Reise ging weiter zum wunderschönen Schloss Thiene in der gleichnamigen Stadt. An dieser Stelle noch einmal DANKE an Contessa Francesca di Thiene für die Foto-Erlaubnis.
Ebenfalls DANKE an Alberto, der uns alle Besonderheiten erklärte und geduldig in Englisch ergänzte, wenn unsere Italienisch-Kenntnisse an die Grenzen kamen.
Besonders gefallen haben uns die ausdrucksstarken Fresken von Zelotti, einem der bekanntesten Freskenmaler des 16. Jahrhunderts, sowie die Scuderia.
Das größte Highlight war jedoch für mich ein Gemälde, auf dem ein Vater am Sterbebett seiner Tochter trauert. Was für eine Ausstrahlung!
DANKE an MAZDA Austria für die Unterstützung bei unserer Reise!
Die Fortsetzung findest du hier!
Tanti saluti
Elena
Seid ihr auch schon mal in dieser Gegend gewesen? Falls ja, freue ich mich über einen kurzen Kommentar, wie es euch gefallen hat.
Offenlegung:
MAZDA AUSTRIA hat mich bei 3 Hotels sowie den Sprit- und Mautkosten auf dieser Reise unterstützt. Alles andere habe ich selbst finanziert.
Ich habe in diesem Jahr viele Tipps zu Roadtrips durch Italien gelesen… dabei bin ich mir grad nicht sicher, ob es mir vielleicht vorher nur nicht aufgefallen ist. 😉 Deine Route liest sich sehr spannend und interessant.
Die Bilder sind auch total schön und machen Lust auf mehr…
Tatsächlich haben wir, bei unserem aktuellen Roadtrip durch Polen, schon überlegt, ob wir nächstes Jahr nur noch einmal die Ostseeküste von Polen machen oder ob wir tatsächlich mal wieder einen südlichen Abstecher einlegen in Richtung Italien.
Liebe Grüße
Tanja
Liebe Tanja,
es freut mich, dass du auch den Süden in Erwägung ziehst obwohl Polen wunderschön sein soll! Danke für die netten Worte und
liebe Grüße
Elena
Liebe Elena,
und wieder einmal ein Sehnsuchtsartikel mit so vielen großartigen Fotos! Italien bereist man wohl wirklich am besten mit so einem schönen Cabrio-Flitzer, um all die schönen Orte und Örtchen flexibel besuchen zu können. Die Osterias, verwunschenen Gässchen, tolle Gebäude – ich kann es mir gerade alles lebhaft vorstellen, danke dafür!
Lieb Grüße
Alexandra
Liebe Alexandra,
danke für die netten Worte. Ja, Cabrio ist toll, aber wichtig finde ich die Fahrten abseits der Hauptstraßen, denn so habe ich schon so manch tollen Ort gefunden. Die wussten früher schon, wo sie bauen – egal ob Villa oder ein Dorf.
LG
Elena
Hi Elena,
wir fahren dieses Jahr das erste Mal nach Italien, genauer gesagt Sizilien. Dort haben wir auch einen Mietwagen, von daher war es sehr interessant für uns mehr über die Parksituation vor Ort zu erfahren. Vielen Dank für die ganzen Infos 🙂
Vg, Nina
Liebe Nina,
meiner Erfahrung nach ist es sehr unterschiedlich, wie die Parksituation aussieht. In den größeren Städten riskiere ich aber nichts und parke immer auf einen bewachten Parkplatz – nicht dass ich ein Verbot übersehen und abgeschleppt werde. In Dörfern findet sich immer etwas. Wichtig ist, NIE an Stellen parken, die gelb markiert sind.
Viele Grüße
Elena
Hallo Elena,
wunderschöne Eindrücke aus dem Nordosten Italiens! Das Licht und die Farben, Landschaft und Architektur, und das im offenen Cabrio! Kein Wunder, dass “Dolce Vita” ein italienisches Wort ist! Und danke, dass du die Leser daran teilhaben lässt! Ich freue mich schon auf die Artikel zu einzelnen Stationen.
Klaus
Hallo Klaus,
danke für deine netten Worte! Einige der Artikel sind schon online, bei anderen hingegen bin ich mit der Foto-Auswahl noch nicht ganz zufrieden und fahre deshalb einfach ein weiteres Mal hin. Wenn es denn dann endlich einmal Frühling wird 😉
Lg
Elena
Liebe Elena,
diese Gegend in Italien kenne ich gar nicht, da ich ja ziemlich tief im Süden verwurzelt bin – sehr spannend! Ach, ein Roadtrip, davon kann ich nach wie vor nur träumen, denn ich hab ja keinen Führerschein (shame on me!). Habe mir aber fest vorgenommen, den im Herbst endlich mal zu machen, Hilfe.
Super finde ich, dass du für jede Etappe auch die kulinarischen Highlights dazuschreibst, das ist für mich nämlich auch immer ein großes Thema! (Vor allem in Italien!) 🙂
Saluti e un bacione aus Neapel,
Karin
Liebe Karin,
ja, den Führerschein solltest du unbedingt machen, denn das ist Freiheit und Unabhängigkeit!
Das Essen ist für mich bestimmt einer der Hauptgründe, warum ich Italien so liebe. Schade, dass vieles davon zuviel Kalorien hat. Ich frage mich immer, wie die Italienerinnen und Italiener bei dem Angebot an Speis und Trank schlank bleiben können. Ich kann es leider nicht 🙁
Hoffentlich schaffe ich es auch noch einmal bis Neapel, denn bis jetzt hatte ich einfach zu wenig Zeit, eine längere Reise am Stück zu machen.
Ganz liebe Grüße in den tiefen Süden
Elena
Meins ist auch ein kleiner Schwarzer – das Auto versteht sich 😉 Schwarz ist, wie ich finde, das einzig Wahre bei unseren treuen Weggefährten. Wobei meiner kein Cabrio ist, aber das ist auch in Ordnung…
Italien ist wirklich wunderschön! Wenn alles nach Plan läuft, fahre ich im Herbst nach Rom und freue mich jetzt schon wie Bolle. Wenn ich mir so deine Fotos anschaue und den Artikel lese, bin ich noch gespannter auf das Land, besonders da ich auch mit dem Auto unterwegs sein werde und damit so einiges zu sehen bekomme – der Vorteil gegenüber einem Flug.
Danke für die Inspiration!
Liebe Grüße
Maria
Liebe Maria,
Rom ist immer eine Reise wert und der Weg dort hin wunderschön, wenngleich du in dieser Stadt dein Auto definitiv nicht brauchen wirst. Ich wünsche dir, dass dein Plan Wirklichkeit wird und du eine wunderschöne Reise haben wirst.
Viele Grüße
Elena